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Brief 226- Eritrea

Hallo Leute,

heute muss ich leider von etwas traurigem berichten. Sicherlich erinnert ihr euch noch daran, dass Sandra zwischendurch mit Archemed nach Eritrea gefahren ist.

Ich habe darüber berichtet. Bisher machte es den Anschein, dass sich die Lage vor Ort für die Menschen vielleicht etwas bessern würde. Besonders nachdem ein Friedensabkommen mit Äthiopien vor ca. 2 Jahren geschlossen wurde.

Die Projekte von Archemed in der Chirurgie, Pädiatrie, Orthopädie, Technik und Infrastruktur, sowie soziale Projekte waren bereits angelaufen und zum Teil gut etabliert. Die Hoffnung stieg, dass weitere Hilfsmaßnahmen trotz vieler Widrigkeiten greifen würden.

Wegen der Corona Pandemie konnte dieses Jahr leider kein Team nach Eritrea reisen, um dort weiter zu arbeiten. Jetzt musste Archemed erfahren, dass der Konflikt zwischen Eritrea und Äthiopien neu entflammt ist. Es kam erneut zu Kämpfen, es handelt sich um die Tigrayregion. Sie ist eine Verwaltungsregion Äthiopiens. Diese war schon mehrfach Anlass für Kriege und das Nachbarland Eritrea ist mitbetroffen.

In diesem Zusammenhang wurde der Flughafen von Asmara, Eritreas Hauptstadt Anfang November beschossen.

Für die Bevölkerung in Eritrea bedeutet das erneut viel, viel, Leid und Unsicherheit. Ärzteteams wurden in Krankenhäusern abgezogen und dienen jetzt als Militärärzte. Lebensmittel werden zunächst an das Militär geliefert, bevor der Rest der Bevölkerung etwas davon bekommt.

heißt:

  • Corona
  • keine bis wenig medizinische Versorgung in allen Bereichen
  • nichts zu Essen
  • Krieg

Sandra hat Kontakt zu einer Physio vor Ort aufgenommen, die ihr geschrieben hat, es sei schlimm aber sie sei in „safe conditions“. Das bedeutet nicht unbedingt, dass das auch wirklich so ist. Keiner weiß in wie weit soziale Medien kontrolliert werden und, ob sich die Menschen in Eritrea ehrlich darüber austauschen können.

Aber der größte Teil der Bevölkerung lebt in verheerenden Umständen und wir können zurzeit gar nicht abschätzen, was das für die Projekte und unsere Kollegen und betreuten Familien in Eritrea  bedeutet. Geschweige denn, was die Zukunft ihnen bringen wird.

Habt bitte Verständniss dafür, dass wir aus diesen Gründen im Moment keine Sachspenden annehmen können. Wir wissen nicht, wann und ob überhaupt wieder  ein Container nach Eritrea gesendet werden kann.

Wir hoffen das Beste.

Liebe Grüße

Toni